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Bild: proDente e.V.

Rauchen: Einfluss auf das Mikrobiom

Der Mund ist von Natur aus ein Ökosystem: Milliarden Bakterien in unterschiedlichen Familien (Mikrobiom) tragen dazu bei, dass der Soll-Zustand gehalten wird und die Mundfunktionen reibungslos funktionieren. Die Bakterienfamilien halten sich bei gesunden Voraussetzungen gegenseitig in Schach, so dass das Miteinander austariert ist. Kommt aber ungesundes Nutzungsverhalten wie Rauchen dazu, führt das zu Veränderungen in der Bakterienstruktur. Genau diese Entwicklungen hat kürzlich ein Forscherteam an der Universität in Michigan (USA) untersucht. Vergleichsstudien haben gezeigt, dass Raucher und Menschen, die nie geraucht haben, über ein anderes Mikrobiom verfügen. Insbesondere die Anzahl an aeroben Bakteriengruppen, die Sauerstoff für ihren Stoffwechsel benötigen, nahm bei den Rauchern deutlich ab. Es zeigte sich aber auch, dass deren Vorhandensein mit der Zeit nach einem Rauchstopp kontinuierlich wieder zunimmt. Nach fünf Jahren gleicht sich das Mikrobiom von Nicht-Rauchern und Ex-Rauchern wieder weitgehend an. Die Auswirkung von Rauchen auf das Mund-Ökosystem wirft für die zahnmedizinische Forschung neue Fragestellungen auf, beispielsweise, ob hier ein Grund für das erhöhte Risiko bei Rauchern für Parodontitis und Herz-Kreislauf-Erkrankungen liegt: Möglicherweise spielen die aeroben Bakterien, die auf Umwegen den Blutdruck regulieren, eine größere Rolle als bisher gedacht. Dies durch weitere Studien intensiver beobachtet.

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