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Bild: iStock / Khosrork

Wikinger und Mundgesundheit: fortschrittlicher als gedacht

Forscher der Universität Göteborg (Schweden) widmeten sich in einer Studie der Zahnheilkunde der Wikinger – und waren vom Ergebnis überrascht: Ihre Vorfahren in der Zeit vor dem 12. Jahrhundert waren deutlich besser in der Mundgesundheit als erwartet. Neue Erkenntnisse lieferten dabei die heute erweiterten Möglichkeiten moderner Röntgentechnik. Im Ergebnis zeigte sich, dass bei den Wikingern alle Kinder und Jugendlichen kariesfrei waren und auch rund 38 % der Erwachsenen. Bei den anderen rund 62 % der Älteren war die Anzahl karieserkrankter Zähne auch eher niedrig: Im Schnitt waren rund viereinhalb Zähne kariös, behandelt oder ausgefallen. Zahnverlust war das größte Mundgesundheits-Problem der Wikinger: Bis auf die Weisheitszähne gingen auf dem Lebensweg rund sechs Prozent aller Zähne verloren – im Vergleich zu heute ein sehr geringer Wert. Allerdings wurden die Wikinger auch nicht wirklich alt: Die zur Studie genutzten Überreste zeigten, dass die erwachsenen Personen im Alter zwischen 14 und 50 Jahren verstorben waren, im Schnitt mit 35 Jahren. Die untersuchten Kinder starben im Alter zwischen einem und zwölf Lebensjahren. Die Mundgesundheit wurde bei den Wikingern offenbar gut beobachtet: Es gibt Anzeichen, dass beispielsweise Zahnstocher genutzt wurden, um infizierte Zahnfleischränder/-taschen zu säubern, Vorderzähne wurden beschliffen und Infektionen behandelt. Beispielsweise entdeckten die schwedischen Forscher einen Molaren (Backenzahn), in den bis in die Zahnwurzel hinein Löcher gefeilt worden waren – vermutlich eine „Wurzelbehandlung“ der Frühzeit, um die starken Schmerzen einer Zahnwurzelentzündung zu reduzieren. Es wurde also mit viel Verständnis für Zusammenhänge behandelt.

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