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Bild: iStock/ PIKSEL

Demenz: Mundgesundheit im Schatten

Vor einem Jahr hatte eine weltweit arbeitende Fachkommission für Demenz Ergebnisse ihrer Arbeit vorgestellt, die sich inhaltlich um Erkennung und Vermeidung von Risiken für die Entwicklung einer Demenz drehte. Neben den bereits bekannten Ursachen wie Hörverlust, Adipositas, Depression, Diabetes und andere kamen als neue Aspekte ein überhöhter Cholesterinspiegel hinzu und der Verlust der Sehkraft. Die Ergebnis-Präsentation führte zu deutlichem Protest anderer Forschungsinstitute, wie dem an der New York University, die auf den fehlenden Faktor Mundgesundheit verwiesen. Nicht ausreichend geprüft und bewertet worden seien von den Kommissions-Wissenschaftlern Studien mit sehr großen Teilnehmerzahlen aus unterschiedlichsten Ethnien, die sehr eindeutig einen Zusammenhang zwischen Beeinträchtigungen der Gehirnleistung, darunter Demenz, und Mundgesundheitsstörungen nachwiesen. Die kritischen Wissenschaftler verwiesen auf eine Meta-Analyse von 14 relevanten Längsschnitt-Studien mit insgesamt fast 35.000 Teilnehmern, die zu klaren und auch kommunizierten Ergebnissen geführt hatten: Beispielsweise führt statistisch gesehen jeder zusätzlich fehlende Zahn zu einer Erhöhung des Risikos für kognitive Einschränkungen um 1,4 Prozent und für die Entwicklung einer Demenz um 1,1 Prozent. Es sei sogar so, dass eine schlechte Mundgesundheit im Vergleich zu Bluthochdruck das Demenzrisiko fast verdreifache. Die Wissenschaftlergruppe rund um das Team an der New York University rief die Fachkommission auf, bei ihrer weiteren Arbeit den Bereich Mundgesundheit mit einzubeziehen und bei der Entwicklung von Empfehlungen für Forschung und Pflege, insbesondere aber im Bereich Vorbeugung zu berücksichtigen.

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