Nicht nur, aber insbesondere mit dem Älterwerden in den höheren Lebensjahren weicht das Zahnfleisch ein wenig zurück – die Zähne wirken länger, weil mehr von ihnen aus dem Zahnbett herausschaut. In der Regel ist das der nun sichtbare Zahnhals, der Übergang zwischen Zahnkrone und Zahnwurzel. Manchmal geht die Zahnbett-Rückbildung so weit, dass auch die Zahnwurzel-Oberfläche sichtbar ist. Diese Bereiche sind – anders als der Zahn selbst – nicht durch harten Zahnschmelz vor Belastungen und Schädigungen geschützt. Zahnhals und Zahnwurzeloberfläche reagieren daher oft mit Schmerzsignalen auf Kälte, Wärme und Kontakt. Säuren können den ungeschützten Zahn an diesen Stellen leicht angreifen und schädigen, auch Karies zählt zu den häufigen Vorkommnissen – und, wie eine aktuelle Studie zeigt: auch der Mensch selbst mit seinem Zahnputzverhalten. In einem dreijährigen Laborversuch hat ein deutsches Wissenschaftlerteam (an gespendeten menschlichen Zähnen) per Rasterelektronenmikroskop beobachtet, was bei regelmäßigem Zähneputzen – ausgeführt von Robotern – für Schäden entstehen können je nachdem, wie man die Zahnhälse putzt, wie lang und mit welchen Hilfsmitteln. Die Roboter waren dabei so eingestellt, dass sie typisches Putzverhalten von jungen, von älteren und alten Menschen kopieren konnten. Die Studienergebnisse geben – neben Daten für die Wissenschaft – auch Mundpflege-Empfehlungen, die sich an die Patientenrichten: Für den Erhalt der Zahnhals-Gesundheit eignen sich vor allem weiche Zahnbürsten mit einem biegsamen Bürstenhals und eine Zahnpasta, die wenig abschleifend („abrasiv“) wirkt. Zudem sollte die Putztechnik dem örtlichen Bedarf angepasst werden – entsprechende Techniken zeigen, je nach individueller Ausgangs-Situation des Patienten, die Prophylaxe-Teams in den Zahnarztpraxen.

- 11. Februar 2025