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Bild: iStock/ Khosrork

Wikinger: bewusst gefeilte Zähne

Es musste einen Sinn haben, warum sich Wikinger ihre Zähne in Form feilten: Das dachte sich ein deutsches Forscherteam und untersuchte entsprechend die Funde von rund 130 Wikinger-Männern aus dem 11. Jahrhundert, Herkunft vor allem aus Schweden. Auf den Schneidezähnen waren deutlich sichtbar Furchen quer zur Zahnlänge zu sehen. Bisherige Deutungen gingen von der Vorstellung aus, das sei ein Erkennungszeichen für Sklaven, andere Wissenschaftler meinten, die Zahnmarkierung sollte bei Auseinandersetzungen ein angsteinflößendes Gesicht schaffen. Die neuen Studien kamen zu einem anderen Ergebnis, genauer: zu neuen Überlegungen und Einschätzungen. Aktuell geht man davon aus, dass diese – zumal hinter starken Bärten nicht auf den ersten Blick erkennbaren – Markierungen tatsächlich als solche gedacht gewesen sein könnten: So erkannten sich, ähnlich wie heute mit Mitgliedsausweis oder Stempel, Mitglieder einer Gemeinschaft, damals im Bereich von Handelsverbänden. Es sei davon auszugehen, dass diese bewusst angefeilten Zähne nicht dem Schmuck oder der Abschreckung dienten, sondern als Erkennungszeichen „beim Vorzeigen“. Dafür spricht, dass die entsprechenden Überreste der Wikingermänner nicht in Kriegsgebieten, sondern im Bereich wichtiger Handelszentren gefunden wurden.

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