Der Masseter ist ein Muskel im Gesicht, der für das Kauen zuständig ist. Man spürt ihn, wenn man beim Kauen die Region rechts und links vom Mund abtastet. Wie jeder andere Muskel auch, wird er trainiert durch Nutzung: Jedes Essen beispielsweise gibt ihm Impulse, dass er gebraucht wird und weiter aktiv bleiben muss. Würde man nicht mehr oder kaum noch kauen, würde er vermutlich schrumpfen wie alle anderen unterforderten Muskeln auch. Aber auch das Gegenteil stimmt mit der allgemeinen Muskulatur überein: Wird der Masseter über das übliche Maß hinaus „trainiert“, wächst er mehr als von der Natur vorgesehen. Damit kann er zu einem gesichtsprägenden Bereich werden. Eine solche Überbeanspruchung ist gegeben bei intensivem und sehr häufigem Kaugummi-Kauen, aber auch bei Zähneknischen und Kieferpressen, häufige Begleiterscheinungen bei Stress. Wie eine neue Studie aus der Greifswalder Universität nun zeigt, erleben vor allem knirschende Männer, dass ihr Kaumuskel größer und deutlicher sichtbar wird, bei Frauen, die die größere Gruppe unter den Knirschern bilden, zeigen sich solche Folgen kaum. Das stärkere Masseter-Wachstum bei Männern könnte mit dem männlichen Geschlechtshormon Testosteron in Verbindung stehen, das Muskelbewegungen intensiviert. Zudem gibt es leichte Unterschiede im Aufbau der Masseter-Muskulatur bei Männern und Frauen. Solcherart Beobachtungen lassen derzeit noch keine nutzbaren Schlüsse auf Vorsorge- und Behandlungsverfahren zu, geben aber einen Impuls an die Wissenschaft, sich vertiefter mit diesen Beobachtungen zu befassen.

- 25. Februar 2025