Nicht ohne Grund hat die Natur eine bestimmte Anzahl an Zähnen geschaffen, die in individueller Form zusammenarbeiten, um beispielsweise Nahrungsmittel zu zerkleinern: Sowohl beim Abbeißen als auch beim Kauen müssen die Arbeitspartner, hier die sich gegenüber stehenden Zähne, perfekt zusammenarbeiten. Wenn sie dies tun, wird gleichzeitig Druck auf sie ausgeübt – was wiederum (über die Zahnwurzel auf die Nerven) ein Signal an das Gehirn sendet, dass der Zahn genutzt und gebraucht wird. Dann antwortet der Körper darauf mit Maßnahmen, die seinen sicheren Stand schützen, indem beispielsweise der Kieferknochen um den Zahn stabil bleibt. Wenn ein Zahn ausfällt, fehlt dem Gegenüber sein perfekt angepasster Arbeitspartner – und dem Körper das Signal, dass hier gearbeitet wird und entsprechend ausreichend gesunde Knochenmasse notwendig ist. Bleibt das Signal aus, kann sich Kieferknochen nach Zahnausfall zurückbilden. Zudem neigen die restlichen Zähne in der Zahnreihe dazu, in die freie Zahnlücke hineinzuwandern, was wiederum das Zusammenspiel der gegenüberliegenden Zähne aus der Ordnung bringt. Grund genug also, dem Zahnersatz, der die entstandene Lücke füllt, eine wichtige Aufgabe zuzuschreiben. Wie der Mundgesundheits-Informationsdienst proDente kürzlich berichtete, sind die Anforderungen an Zahnersatz daher erheblich: Er muss perfekt passen beispielsweise, um im Zusammenspiel der andern Zähne nicht zu stören, sondern sich einzupassen. Er muss daher auch für jeden Patienten und wiederum hier für jeden Platz im Mund individuell angefertigt werden. Damit dies gelingt, sind die Fertigungsprozesse für Zahnersatz in den letzten Jahren ganz erheblich weiterentwickelt worden, um den erkannten Erfordernissen an Qualität und Funktionalität zu entsprechen. Handwerk, Fertigungswissen, zahnmedizinische Wissenschaft sowie Technik (von digitalen Verfahren bis zu 3D-Druck) kommen heute zusammen, um ein vergleichsweise kleines Stück „Körperersatzprodukt“ zu schaffen: einen individuellen Ersatzzahn. Das macht deutlich, warum Zahnersatz wichtig, aber eben auch sehr anspruchsvoll und aufwandsintensiv ist.

- 6. Februar 2025