„Die DGI sollte für alle Altersklassen und Berufsgruppen, die in der Implantologie arbeiten, die fachliche Heimat sein“, erklärt der frisch gekürte DGI-Präsident Dr. Christian Hammächer (Aachen) auf dem 38. Kongress der Gesellschaft, der vom 28. bis 30. November 2024 in Dresden stattfindet.
Auf die Frage, ob es neben den zahlreichen Projekten und Initiativen der DGI noch ein ganz besonderes „Herzensprojekt“ für ihn gibt, muss Dr. Christian Hammächer, seit einem Tag Präsident der Fachgesellschaft, schmunzeln: „Ich glaube wir haben so viele Initiativen und Aktivitäten auf den Weg gebracht, dass es mir vor allem eine besondere Herzens-angelegenheit ist, diese Projekte gemeinsam mit dem Vorstand und unseren Teams weiterzuentwickeln und erfolgreich zu machen.“
Dafür ist der neue Präsident gut gerüstet. Schon in seiner Assistentenzeit hatte er durch seinen Lehrer, Professor Hubertus Spiekermann – einem der Mitbegründer der Gesellschaft – an der Klinik für zahnärztliche Prothetik der RWTH in Aachen Kontakt zur DGI. „Ich bin in dieser Gesellschaft quasi aufgewachsen“, erklärt er. Darum war Christian Hammächer auch schon früh in der DGI aktiv. Im Jahr 2018 wurde er zum Fortbildungsreferenten gewählt. „Dieses Amt war sehr arbeitsintensiv, aber es war ein guter Einstieg für mich und ebenso wie das Amt des Vizepräsidenten in den letzten drei Jahren eine gute Vorbereitung auf die Präsidentschaft“, sagt Dr. Hammächer.
Gut gefülltes Portfolio. In der Tat ist das Portfolio der Projekte für die dreijährige Amtszeit des neuen Präsidenten und der anderen Mitglieder des neuen Vorstandes bereits prall gefüllt. Zahlreiche Vorhaben wurden in der letzten Amtsperiode auf den Weg gebracht. Einige, wie die neuen abgestuften Qualifikationen für DGI-Mitglieder, sind mittlerweile abgeschlossen und werden eingeführt. Nach dem Status des DGI-Experten/der DGI-Expertin für Implantologie, der bereits im letzten Jahr erstmals vergeben wurde, folgt in diesem Jahr der DGI–Spezialist/die DGI-Spezialistin für Implantologie als höchste Qualifikationssstufe. Die ersten DGI-Spezialisten erhielten ihre Urkunde am 28. November im Rahmen des Kongresses bei einem Festakt, bei dem auch die Absolventen des Curriculums ihre Urkunden als zertifizierte Implantologen der DGI sowie weitere Experten ihre Zertifikate erhielten.
e.Academy. Auch die E.Academy 2.0 der DGI, die zusammen mit dem Springer Medizinverlag Anfang dieses Jahres neu aufgesetzt und seitdem intensiv ausgebaut wird, bietet hochattraktive und vielseitige Inhalte. Sie ist die zentrale Plattform der Gesellschaft für Nachrichten und Fortbildungsangebote in einem neuen Format.
Nachwuchs-Pflege. Der Nachwuchs in der Gesellschaft liegt dem neuen Präsidenten besonders am Herzen. Darum gehörte zu seinen ersten Amtshandlungen als Fortbildungsreferent im Jahr 2018, ein Mentorenprogramm für die Teilnehmenden des Curriculums auf den Weg zu bringen. Er selbst fungiert natürlich auch als Mentor und begleitet von Beginn an junge Kolleginnen und Kollegen auf deren Weg in die Implantologie. „Dieses Mentoren-Programm wollen wir ebenfalls intensivieren und neue Mentorinnen und Mentoren gewinnen.
Offene Ohren. „Wir brauchen ein offenes Ohr für alle, die in der DGI mitmachen wollen“, sagt er und betont, wie wichtig ihm ein Austausch auf Augenhöhe mit allen Kolleginnen und Kollegen ist. Dazu passt die Vorliebe des Präsidenten für Team-Arbeit. „Es ist immer ein Team, das für Entwicklungen, Erfolge und Innovationen verantwortlich ist“, sagt er. Darum ist ihm die Zusammenarbeit sehr wichtig – sei es gemeinsam im Vorstand, mit dem Team der DGI-GmbH, der Next Generation, Vorständen der Landesverbände oder einzelnen Mitgliedern, die sich mit Anregungen einbringen. „Es ist für mich ein Ziel, das Ineinandergreifen aller Zahnräder im DGI-Getriebe weiter zu verbessern und zu intensivieren und das „Zusammen“ zu stärken“, betont Dr. Hammächer. Dies gelte auch für die Kontakte zu anderen Fachgesellschaften auf der nationalen und internationalen Ebene.
Kooperationen. Ausgebaut wird beispielsweise die bestehende Kooperation mit der Deutschen Gesellschaft für ästhetische Zahnmedizin (DGÄZ). Geplant sind etwa gemeinsame, dem DGI-Curriculum vorgeschaltete Module, die den Einstieg in die Implantologie und in das Curriculum erleichtern und vorbereiten.
Leitlinienarbeit. Weiter gehen wird auch die Leitlinienarbeit der Gesellschaft, bei der stets Fachleute mehrerer Fachgesellschaften und Organisationen kooperieren: die nächste Leitlinienkonferenz der DGI steht im März auf der Agenda.
Prothetik & Zahntechnik. Mit seinem Vorstandskollegen Prof. Stefan Wolfart, der zum neuen Fortbildungsreferenten der Gesellschaft gewählt wurde, macht sich Dr. Hammächer u.a. für neue Fortbildungsformate zum Thema Implantatprothetik und Zahntechnik stark – dieses Engagement verbindet den neuen Präsidenten auch mit seinem Vorgänger, Prof. Dr. Florian Beuer (Berlin).
Praxismanagement. Natürlich geht die Entwicklung auch in anderen Bereichen der Fortbildung weiter. Nach mehrfacher Anfrage von Mitgliederseite werden in den Kursen im kommenden Jahr auch die Themen Praxismanagement und Praxisorganisation aufgegriffen. Neu im Angebot werden auch Podcasts sein. Besonders gespannt sind die Veranwortlichen, wie eine neue KI-basierte Leitlinienrecherche angenommen wird. Die KI beantwortet Fragen – ausschließlich auf der gesicherten Basis der Leitlinien, mit denen ihr „Gehirn“ gefüttert wurde.
DGI für alle. Dem DGI-Präsidenten, der selbst schon seit 17 Jahren mit seinem Kollegen Prof. Dr. Jamal M. Stein niedergelassen ist, liegen darum auch die Wünsche und Bedürfnisse der niedergelassenen Mitglieder der DGI besonders am Herzen – von jungen Einsteigern bis zu „alten Hasen“. Christian Hammächer formuliert sein Credo einfach und knapp so: „Die DGI soll für alle, die in der Implantologie arbeiten, die fachliche Heimat und eine Unterstützung für die nicht einfacher gewordene tägliche Arbeit in der Praxis und Klinik sein.“