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Implantologie 2024/2025: Daten, Fakten, Positionen 

„Damit die Qualitätssicherung in der Implantologie mit der rasanten Entwicklung des Faches Schritt halten kann, brauchen wir nicht nur hochwertige Fortbildungsangebote, sondern auch neue Möglichkeiten für Zahnärztinnen und Zahnärzte, ihre Expertise und Qualifikation auf diesem Gebiet deutlich zu machen“, erklärt DGI-Präsident Prof. Dr. Florian Beuer (Berlin) beim 38. Kongress der DGI, der vom 28. bis 30. November 2024 in Dresden stattfindet. Der Qualitätssicherung in der Implantologie dient auch die fachübergreifende und internationale Zusammenarbeit der DGI.

Die Sicherung der Qualität in der Implantologie ist eine zentrale Aufgabe der DGI, der mit mehr als 8.700 Mitgliedern größten wissenschaftlichen Gesellschaft Europas auf ihrem Gebiet. Die Qualitätssicherung liegt auch dem scheidenden DGI-Präsidenten Prof. Dr. Florian Beuer (Berlin) am Herzen, der auf dem 38. Kongress der Gesellschaft den Staffelstab an Dr. Christian Hammächer (Aachen) weiterreichen aber dem Vorstand noch weitere drei Jahre angehören wird.

Implantate haben hohen Stellenwert. „Die wissenschaftlich gut fundierte Implantologie hat in der modernen Zahnmedizin einen hohen Stellenwert und unsere Therapiemöglichkeiten erweitert“, erklärt Professor Beuer. „Wir können unseren Patienten heute langlebige und ästhetisch ansprechende Lösungen anbieten, die maßgeblich zum Erhalt der Lebensqualität beitragen. Kurz: die Implantologie ist eine zuverlässige und verbreitete Behandlungsoption mit hohen Erfolgsraten.“
Neue Therapiekonzepte und digitale Hilfsmittel – von der virtuellen Behandlungsplanung bis zum D3-Druck – sorgen dafür, dass Zahnärztinnen und Zahnärzte eine Behandlung mit den individuellen Bedürfnissen und Wünschen der Patienten besser abstimmen können. Schon seit einigen Jahren sind frühere Kontraindikationen verschwunden: Patienten mit Diabetes mellitus, Osteoporose oder Herz-Kreislauferkrankungen können ebenfalls von einer Implantatbehandlung profitieren.

Implantate bevorzugt. Geht ein Zahn verloren, sind Zahnimplantate darum für eine steigende Zahl von Menschen die erste Wahl. Aktuelle Marktdaten der führenden Hersteller belegen, dass in Deutschland pro Jahr 1,3 Millionen künstliche Zahnwurzeln aus Titan oder Keramik implantiert werden. Das zunehmende Interesse an hochwertigem Zahnersatz spiegelt sich auch in der steigenden Zahl von Zahnzusatzversicherungen wider: Im Jahr 2022 schlossen 612.000 Personen eine solche Versicherung ab, so dass Ende 2021 bereits 18,4 Millionen Menschen über eine entsprechende Police verfügten – Frauen schließen diese Zusatzversicherung übrigens häufiger ab als Männer.
Doch diese Entwicklung hat auch eine Kehrseite: Zahnärztinnen und Zahnärzte müssen sich auf eine steigende Zahl von Risikopatienten einstellen. Dafür sorgen neben dem demographischen Wandel die Epidemiologie chronischer Krankheiten und komplexe medizinische Therapien.

Intensive Leitlinienarbeit der DGI. Eine wachsende Zahl von Leitlinien und Empfehlungen sind die Antwort der DGI auf diese Entwicklungen. Worauf es bei einer Implantatbehandlung ankommt, haben Expertinnen und Experten der DGI zusammen mit den Fachleuten anderer Gesellschaften und Organisationen seit nunmehr 14 Jahren in Leitlinien beschrieben und regelmäßig neuen Erkenntnissen angepasst. Auf der Website der DGI (https://www.dginet.de/leitlinien/) stehen derzeit acht Leitlinien zur Verfügung. Vier weitere Leitlinien werden demnächst hinzukommen, die in diesem Jahr auf den Weg gebracht wurden. Die nächste Leitlinienkonferenz der DGI findet im März 2025 statt.

Die Fortbildung ist das Herzstück der DGI. „Kolleginnen und Kollegen, die Mitglied in der DGI werden, suchen neben dem kollegialen Austausch vor allem eine qualifizierende und zertifizierte Fortbildung, die ganz wesentlich zur Qualitätssicherung beiträgt“, erklärt DGI-Präsident Beuer. Schon vor 26 Jahren brachte die Gesellschaft das erste bundesweite, strukturierte und zertifizierte Curriculum Implantologie auf den Weg. Mit fast 6000 Teilnehmenden in mehr als 267 Kursserien ist es bis heute das erfolgreichste Curriculum der deutschen Zahnmedizin. Aktuell unterrichten 57 Dozentinnen und Dozenten in neun Wochenendkursen, an denen im Durchschnitt 25 Zahnärztinnen und Zahnärzte teilnehmen. Aufgrund der starken Nachfrage wurde die Teilnehmerzahl unlängst auf 30 erhöht. Jährlich starten sieben acht Kursserien.
Das Fortbildungsangebot der DGI umfasst neben dem Curriculum Einzelkurse, kleinere Kursserien in Praxen und Kliniken sowie Online-Angebote, in denen die Teilnehmer neue Verfahren und Konzepte kennenlernen und zumeist auch in Hands-on-Übungen testen und trainieren können. Im Jahr 2024 bot die DGI insgesamt 84 Kurse für Zahnmediziner:innen, sowie für die Team-Assistenz und die Zahntechnik an, an denen 1448 Personen teilnahmen. Mit zwei erfolgreichen Start-up-Serien für Implantologie und Implantatprothetik bietet die DGI zusammen mit einem Summer-Event, der „Implantat-Reise“ auch Fortbildungen für Einsteiger und den implantologischen Nachwuchs an.

Neue Qualifikationen. Beim Thema Implantate legen Patientinnen und Patienten großen Wert auf fachliche Kompetenz und Expertise, wie Umfragen und Studien zeigen. Dies unterstreicht, dass es für Zahnärztinnen und Zahnärzte wichtig ist, ihre fachliche Qualifikation klar zu vermitteln.  Vor diesem Hintergrund hat die DGI neue Qualifikationen eingeführt und mit präzisen Anforderungen versehen. Dies sorgt für Transparenz und vermittelt den Patienten ein zusätzliches Maß an Sicherheit.
Alle Qualifikationen werden nach einer Prüfung durch ein Fachgremium vergeben und erfordern Nachweise von bestimmten Leistungen, Fähigkeiten und Erfahrungen, etwa eine von Status zu Status steigende Zahl gesetzter Implantate. Absolventinnen und Absolventen des Curriculums erlangen den Status Zertifizierte/r Implantologe/Implantologin. Es folgt der Status fortgeschrittener Implantologe/Implantologin. Die nächste Stufe ist der DGI-Experte/die DGI-Expertin und die höchste fachliche Qualifikation ist der DGI-Spezialist/die DGI-Spezialistin. Alle Qualifikationen werden mit einem Zertifikat bescheinigt und entsprechende Siegel stehen für die Praxis- oder Klinik-Website zur Verfügung.

(Inter)national gut vernetzt. Die DGI ist traditionell in Europa und international mit Schwesterorganisationen gut vernetzt. Zu den Erfolgsprojekten gehört schon seit einigen Jahren das International Journal of Implant Dentistry, welches die DGI in Zusammenarbeit mit der japanischen Gesellschaft JSOI herausgibt. Eine gemeinsame Tagung mit der European Association of Osseointegration (EAO) im vergangenen Jahr hat die Zusammenarbeit mit dieser europäischen Fachgesellschaft intensiviert. Auf den Weg gebracht wurden auch Kooperationen mit internationalen Organisationen sowie die Mitarbeit bei internationalen Konsensustreffen. Im kommenden Jahr findet ein erstes Treffen zum Thema zahnloser Kiefer in Boston statt.

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