Wie geht man am besten mit ängstlichen Kindern in der Zahnarztpraxis um? Diese Frage gehörte zu den vielen Themen des zurückliegenden Kongresses der wissenschaftlichen Fachgesellschaft für Kinderzahnmedizin (DGKiZ). Vizepräsidentin Dr. Isabell von Gymnich hat dabei deutlich gemacht, dass Kinder, unbewusst, die Kontrolle über das Vorgehen behalten wollen. Sie wollen sich nicht ausgeliefert fühlen, sondern beteiligt werden. Dies sei bei einer Zahnbehandlung oft schon allein durch einen Handspiegel möglich, den man den Kindern zur Verfügung stellt und der sie sehen lässt, was gerade mit ihnen beziehungsweise in ihrem Mund passiert. Kinder, so die spezialisierte Zahnärztin, kommunizieren auch gern über Dritte, insbesondere ein Tier bzw. eine Tier-Puppe – daher gebe es in Kinderzahnarztpraxen oft solche Handpuppen, die als Vermittler zwischen Kind und Behandler/in fungieren. Auch die Kommunikation dockt an der Lebenswelt der Kinder an und erklärt Abläufe entsprechend in kindgerechter Sprache. Solcherart Kommunikation, die Teil der Ausbildung ist, könne manchem Kind eine immer auch riskante Vollnarkose ersparen, wenn es besonders viel Angst vor der Behandlung hat. Herausfordernd seien aber meist nicht die Kinder, sondern begleitende Eltern, die in kindgerechter Kommunikation bei Ängsten nicht trainiert seien. Sie übertragen demnach oft mehr Angst auf das Kind, als es von sich aus hätte. Daher sei es wichtig, die Eltern zuvor aufzuklären und mitzunehmen, ihre Sorgen anzuhören und ihnen Mut zu machen, damit sie die Behandlung konstruktiv begleiten und das Kind nicht mit ihren eigenen Ängsten belasten.

- 26. August 2025