Parodontitis-Behandlung: Pflaster im Test

Die Zahnbett-Entzündung „Parodontitis“, die nicht nur zu Zahnverlust führen kann, sondern auch in vielfältiger und riskanter Weise die Allgemeingesundheit belastet, wird in der Regel in einem Zusammenspiel aus verschiedenen Therapiemaßnahmen behandelt: Dabei geht es einerseits darum, die schädlichen Bakterien zu entfernen und den betroffenen Bereich von allen Belägen und Keimbelastungen zu reinigen – und andererseits die Bakterien durch antibakterielle Medikamente in den Griff zu bekommen und an weiterem Wachstum zu hindern. Eine große Rolle spielen hierbei Antibiotika. Da viele Menschen inzwischen resistent geworden sind und auf bisher bekannte Antibiotika nicht mehr ansprechen, suchen Wissenschaftler nach neuen Wirkstoffen und neuen Produkten. Hier ist eine Wissenschaftlergruppe an einer Universität in Kalifornien einen spannenden Schritt weitergekommen: Sie entdeckten einen neuen antibiotisch wirkenden Stoff, der nicht nur die Bakterien vor Ort bekämpft, sondern sogar das Immunsystem anregt, selbst anti-entzündliche Stoffe an die Infektionsstelle zu senden. Das neu entwickelte Produkt bleibt in Form eines Mikronadelpflasters bis zur Selbstauflösung an den Parodontitis-Stellen im Mund und sondert in dieser Zeit schmerzfrei die Wirkstoffe ab. Nach weiteren Prüfungen des Verfahrens steht bei überzeugenden Ergebnissen die Entwicklung entsprechender Produkte an, die die bisherige Parodontitis-Behandlung um ein neues Verfahren erweitern könnte.

Kindergetränke: zuviel Zucker

Dass Zucker den Zähnen schadet, weiß inzwischen ein Großteil der Bevölkerung. Bakterien in den Zahnbelägen nehmen den Zucker auf und scheiden Säure aus, der den Zahnschmelz auflöst. Sind die Zähne perfekt gepflegt, ist nur wenig Zahnbelag vorhanden und damit das Risiko von Zahnschmelzschäden reduziert. Allerdings ist es zumal bei Kindern, die sich gegen Mundpflege wehren, kaum zu schaffen, wirklich plaquefreie Zähne zu erreichen. Insofern macht es Sinn, an der anderen Seite des Karies-Risikos zu arbeiten: wenig bis keinen Zucker aufzunehmen. Das ist allerdings nicht so einfach, stellte kürzlich die Verbraucherorganisation „foodwatch“ fest: In einer Marktstudie an über 130 entsprechenden Produkten fand man heraus, dass über 85 Prozent aller für Kinder angebotene Getränke mehr als 5 Gramm Zucker je 100 Milliliter enthielten, das bedeutet: mehr als anderthalb Stück Würfelzucker auf nicht einmal 2 Eierbecher Flüssigkeit. Untersucht wurden Limonaden, Fruchtgetränke, Energy-Drinks und andere Getränke. Trinkpäckchen, die bei Kindern und manchen Eltern besonders beliebt sind, zeigen einen besonders hohen Zuckergehalt. Während in manchen Ländern bereits über eine Art „Zuckersteuer“ bei Kindergetränken/Kinderlebensmitteln nachgedacht oder diese bereits umgesetzt wird, beispielsweise in Großbritannien, denken andere Länder über ein entsprechendes Gesetz noch nach. Markttests in Ländern mit Zuckersteuer oder vergleichbaren Maßnahmen zeigen, dass der Zuckerkonsum erheblich zurück ging. Eltern und Betreuer von Kindern müssen aber nicht auf Gesetze warten, sondern können eigeninitiativ für die Zahn-/Gesundheit ihrer Kinder sorgen, indem sie gezuckerte Lebensmittel gar nicht erst kaufen und dafür zu Mineralwasser, erfrischenden selbst aufgebrühten Kräutertees oder zuckerfreiem Instant-Getränkepulver für selbstgemachte Limonaden greifen.

Etwas verschluckt: was tun?

Es ist manchmal schnell passiert: Man hat etwas verschluckt, was nicht für den Weg durch den Rachen gedacht war, einen Obstkern oder eine Gräte beispielsweise, bei kleinen Kindern können es auch Verschlüsse, Spielsteine oder gar Arzneimittel sein. Nicht selten ist es dann überlebenswichtig, das verschluckte Objekt rasch und auf bestem Wege wieder aus dem Körper herauszubringen. Eine kanadische Wissenschaftlergruppe hat sich angeschaut, welche Maßnahmen Laien in solchen Fällen anwenden – und diese verglichen mit notfallmedizinischem Wissen. Daten von rund 3700 Fällen standen dafür zur Verfügung. Dabei zeigte sich auch, dass rund 80 % aller Aspirationen (Verschlucken von Fremdkörpern) durch feste Nahrung ausgelöst wurden und dass die meisten Betroffenen entweder älter als 65 Jahre waren oder jünger als ein Jahr. Untersucht wurde, welche Verfahren die meist unerfahrenen Ersthelfenden angewandt hatten: Fast jeder zweite nutzte das „Heimlich-Manöver“ (in Kurzform: von hinten beide Hände auf den Oberbauch und ruckartig drücken). Ein Drittel nutzte Schläge auf den Rücken und rund jeder Fünfte die sogenannte Thoraxkompression mit Drücken auf den Oberkörper. In dreiviertel aller Fälle konnte durch den Einsatz der Ersthelfenden der Fremdkörper entfernt werden, von den Fällen, wo dies nicht gelang, starb jeder zweite. Im Austausch mit Notfallmedizinern und durch Auswertung der Daten zeigte sich, dass es lebensrettend sein kann, wenn sofort und damit bereits vor dem Eintreffen des Rettungsdienstes von Umstehenden der Versuch unternommen wird, das verschluckt Objekt zu beseitigen. Das Ergebnis der Studie: „Schläge auf den Rücken“ erwies sich mit Abstand als der effektivste Weg, verschluckte Fremdkörper wieder loszuwerden.

Medikamente bei Zahnbehandlungsschmerz: neue Empfehlungen

Nicht immer sind zahnärztliche Behandlungen schmerzarm: Wenn ein Zahn gezogen werden muss, ist das ein deutlicher Eingriff in das biologische System, der Körper reagiert unter anderem mit Blutungen und mit Schmerz. Im Sinne der Patienten ist gewünscht, dass der Schmerz nicht so stark spürbar ist, andererseits soll aber auch die biologische Antwort auf die schmerzende Stelle nicht unterdrückt werden: Das Immunsystem erhält, vereinfacht gesagt, die Information, dass hier „Heilung“ notwendig ist, und schickt entsprechende Immunstoffe. Kein Wunder also, wenn es für Wissenschaftler und Praktiker eine erhebliche Herausforderung darstellt, nach zahnärztlichen chirurgischen Eingriffen den Patienten die Schmerzen zu nehmen und dennoch die biologische Heilung nicht zu blockieren. Die American Dental Association (ADA) hat kürzlich die bestehenden Leitlinien zur Medikamenten-Gabe geprüft und aktualisiert, einerseits mit dem Blick auf Medikamenten-Gruppen, andererseits hinsichtlich unterschiedlicher Patienten-Altersgruppen von Kindern bis ältere Erwachsene. Die entsprechenden Empfehlungen werden hierzulande beispielsweise von der wissenschaftlichen Deutschen Gesellschaft für Implantologie (DGI) – auch auf nationale Besonderheiten hin – überprüft und gehen entsprechend aufbereitet den Zahnarztpraxen zu. Solche Empfehlungen und Leitlinien sorgen dafür, dass die Patienten in den zahnmedizinisch ausgerichteten Praxen auf dem neuesten Stand der Wissenschaft behandelt werden. Und so trägt letztlich auch der Schmerz dazu bei, dass sich die Behandlungsschritte ständig verbessern und an den aktuellen wissenschaftlichen und biologischen Erkenntnissen orientieren.

Zitrone & Co: gut für Mundgesundheit?

Auf den ersten Blick könnte man sich wundern: Sind die Säuren, nicht zuletzt aus den Zitrusfrüchten, nicht ursächlich beteiligt an Karies, weil sie Schmelzbausteine aus der Zahnoberfläche herauslösen können? Offenbar verdienen Zitronen, Orangen und ihre Obstfamilie einen neuen Blick: Japanische Wissenschaftler haben einen Weg gesucht, die wichtigsten Parodontitis-Keime zu hemmen, und zwar ohne synthetische Stoffe, auf die Menschen mit empfindlicher Mundschleimhaut mit Reizungen reagieren können. Bakterien-Stämme wie insbesondere Porphyromonas gingivalis tragen zu einer Entzündung des Zahnbettes und zur Zerstörung des Zahnhaltegewebes bei. Ihre Ausbreitung zu reduzieren ist einer der wichtigsten Bausteine, um das Voranschreiten einer Parodontitis zu verhindern. Auf ihrer Suche nach einer Alternative zu künstlich hergestellten antimikrobiellen Produkten stießen die Wissenschaftler auf das Potential von Zitrusfrüchten. In den Untersuchungen zeigte sich, dass deren Inhaltsstoffe – darunter vor allem die Flavonoide (sekundäre Pflanzenstoffe) – leistungsstark bei der Bekämpfung solcher Bakterienstämme sein können. Festgestellt wurden entzündungshemmende, antimikrobielle und antibakterielle Eigenschaften sowie weitere positive Effekte. Es erwies sich zudem, dass die Pflanzenstoffe hypoallergen sind, also einen sehr geringen allergischen Effekt aufweisen. In Verbindung mit einem etablierten Trägerstoff könnten diese Zitusfrüchte-Stoffe – so die Wissenschaftler – zur Entwicklung neuer Mundpflegeprodukte führen, die besonders für Menschen mit sensiblen Mundschleimhäuten und für Kinder eine naturnahe Alternative zu etablierten Produkten darstellen. An der Entwicklung solcher anwendungsbezogener Produkte soll weitergearbeitet werden.

Bluthochdruck: Diagnostik beim Zahnarzt

Bluthochdruck (Hypertonie) ist ein Hauptrisiko für Herzinfarkt, Schlaganfall und weitere schwerwiegende Erkrankungen und Gesundheitsstörungen. Insofern gilt es, die Hypertonie in den Griff zu bekommen und beispielsweise medikamentös zu senken. Das ist möglich, wenn Patienten zum Arzt gehen und diese den Bluthochdruck festgestellt und ein Behandlungsprogramm entwickelt haben. Das wiederum setzt voraus, dass Menschen auch zum Arzt gehen, zumal, wenn sie sich nicht akut erkrankt fühlen. Der britische Nationale Gesundheitsdienst (NHS) geht deshalb jetzt einen neuen Weg: Er führte kürzlich Blutdruck-Tests in der Zahnarztpraxis ein. Grund dafür ist die Einschätzung, dass über vier Millionen Briten eine unentdeckte Hypertonie aufweisen. Um diese leichter erkennen und behandeln zu können, hat der NHS Bluthochdruck-Tests bei Zahnärzten in ersten ausgewählten Regionen Groß-Britanniens eingeführt. Dahinter steht die Erwartung, dass Patienten mit Zahnschmerzen eher eine Zahnarztpraxis aufsuchen als eine Arztpraxis des NHS, da sie keine behandlungsbedürftigen Symptome spüren. In einem ersten Testlauf hat sich gezeigt, dass jeder zehnte Patient in einer Zahnarztpraxis unter bisher nicht entdeckter Hypertonie litt. Die Diagnostik beim Zahnarzt wird als bequem und unkompliziert bezeichnet und soll dazu dienen, diese lebenswichtige Kontrolle mehr Menschen als bisher zu ermöglichen.

Sinusitis: Folgen auch für Implantate

Wer schon einmal eine Sinusitis, eine Nasennebenhöhlenentzündung hatte, kennt den Effekt: Sie drückt auf die Kiefer, manchmal hat man auch Zahnschmerzen. Das verwundert wenig, denn die großen Nasennebenhöhlen liegen gleich über dem Seitenzahnbereich im Oberkiefer. Ist die Nebenhöhle entzündet und geschwollen, drückt dies auf das Kiefergewebe. Auch andersherum gibt es Verbindungen: Ist die Zahnwurzel im Oberkiefer entzündet oder hat sich um den Zahnwurzelbereich eine Infektion entwickelt, kann diese zu einer Belastung bis hin zu einer Entzündung der Nasennebenhöhle führen. Es ist also gut nachvollziehbar, dass immer öfter Zahnärzte, Kieferchirurgen und Hals-Nasen-Ohren-Ärzte (HNO-Ärzte) zusammenarbeiten. Auch im Falle nicht stabil stehender Zahn-Implantate kann eine Sinusitis ursächlich sein – insbesondere dann, wenn sie chronisch geworden ist. Wissenschaftler empfehlen daher Patienten mit häufiger oder chronischer Nasennebenhöhlenentzündung vor einer Implantatbehandlung eine entsprechende Untersuchung auch bei einem HNO-Arzt machen zu lassen. Sollte es einen Behandlungsbedarf geben, beispielsweise auch eine Operation zur besseren Belüftung der Nebenhöhlen, sollte dies möglichst vor Implantation umgesetzt werden. Insbesondere wenn ein Sinuslift geplant ist für die Implantatverankerung, also eine „Erweiterung“ des Kieferknochens in den Bereich der Nasennebenhöhle für mehr Halt und Stabilität, sollte die gesundheitliche Situation der Nebenhöhle vorab geprüft werden. Um im komplexen Bereich der Nebenhöhlen notwendige Erkenntnisse zu relevanten Struktur-Details und möglichen Infektionen zu gewinnen, sind nicht selten aufwändige bildgebende diagnostische Verfahren notwendig. Bei guter Zusammenarbeit im Bereich Zahnmedizin und Hals-Nasen-Ohrenheilkunde und aufeinander abgestimmten Abläufen ist dann das Einbringen eines Implantates auch unter Mitnutzung eines kleinen Teils der Nasennebenhöhle möglich.

Kinder-Karies: Bakterienfamilien wirken unterschiedlich

Im Mund herrscht reges Leben: Rund 700 unterschiedliche Bakterienfamilien leben in einer natürlichen Gemeinschaft und unterstützen oder bekämpfen sich gegenseitig. Die entsprechenden Folgen haben Auswirkungen auf die Mundgesundheit. So lange diese vielen Bakterienstämme in einem Gleichgewicht bleiben, geht es dem Mund gut: Nützliche und schädliche Bakterien bilden das Mikrobiom im Mund und sorgen dafür, dass Zähne und Zahnfleisch durch die verschiedenen Herausforderungen wie Nahrung und andere Stoffe keinen Schaden nehmen. Wächst eine schädliche Bakterienfamilie aber übermäßig, gerät das sensible System aus der Ordnung und es kommt beispielsweise zu Infektionen am Weichgewebe und Zerstörungen an der Zahnhartsubstanz. Da der Sockel für eine gesunde Zahn- und Mundentwicklung in der frühen Kindheit gelegt wird und das Mikrobiom dabei eine Rolle spielt, hat sich eine schwedische Wissenschaftlergruppe kürzlich dem Thema Keimstatus bei Kleinkindern angenommen: Wie verändert es sich durch Stillen, Ernährung, Medikamente und andere Einflussfaktoren? Ihre Studie zeigt, dass Kleinkinder aufgrund unterschiedlicher Situationen – beispielsweise auch infolge einer Antibiotika-Behandlung der werdenden Mutter – eine sehr verschiedene Zusammensetzung des Mikrobioms aufweisen. Je nach entdecktem Übergewicht mancher Bakterienarten neigten einige Kinder deutlich mehr zu frühkindlicher Karies, andere waren besser geschützt. Um Kleinkinder gut über diese sensible Phase der Zahn- und Mundentwicklung zu bringen, empfehlen die Wissenschaftler eine sorgfältige Mundpflege, die Bakterienstämme ins Gleichgewicht bringt: Die Studie zeigte, dass dies bei zweimal Zähneputzen täglich in den ersten Lebensjahren gut gelingen kann und sich das Kariesrisiko bei den Kindern damit um 70 Prozent senken lässt.

Schwangerschaft: Was verändert sich im Mund?

Wenn im Körper der werdenden Mutter ein Kind heranwächst, stellt sich der ganze Organismus darauf ein und bereitet dem kleinen Menschen ein gedeihliches Umfeld. Dabei spielen die Hormone eine erheblich gestaltende Rolle. Während manche Veränderungen des Körpers der werdenden Mutter auf den ersten Blick ersichtlich sind, bleiben andere im Verborgenen. Zu diesen gehören auch die Veränderungen im Mund. Am bekanntesten ist die sogenannte Schwangerschaftsgingivitis. In einem aktuellen Beitrag zur Zusammenarbeit von Gynäkologen und Zahnärzten berichtet eine große dentale Fachzeitschrift, dass fast jede werdende Mutter, wenn auch unterschiedlich intensiv, mit Zahnfleischproblemen zu tun hat. Es schwillt an, ist empfindlicher als sonst und blutet schneller. Die hormonelle Umstellung führt zu einer Erhöhung der Durchblutung der Gefäße und macht die Gefäßwände durchlässiger – so braucht es nur wenig Reiz von außen, damit Blut heraustritt. Zudem kann es aufgrund des angeschwollenen Gewebes zu mehr Zahntaschen kommen, in denen sich belastende Keime aus den Zahnbelägen (Plaque) ansammeln und das Gewebe zerstören. Da reicht dann oft auch eine sehr kleine Menge an Plaque, um zu Entzündungen und Blutungen zu führen. Manche wissenschaftlichen Studien sprechen auch von umgekehrten Zusammenhängen: Nicht nur kann eine Schwangerschaft zu unerwünschten Veränderungen im Mund führen – die Infektions-Belastung und Keime aus dem Mundraum können sich möglicherweise auch belastend auf die Schwangerschaft auswirken. Das aber ist nach wie vor nicht fundiert wissenschaftlich bestätigt. Um besser und fundierter für die Schwangeren da zu sein und sie bei einer gesunden Schwangerschaft zu unterstützen, haben die Bundeszahnärztekammer und der Berufsverband der Frauenärzte jetzt eine gemeinsame Zusammenarbeit gestartet.

Aus Fehlern lernen: Kongress zu wichtigem Thema

Ende November findet ein Fachkongress in Dresden statt, der ein sehr wichtiges Thema in den Fokus stellt: aus Fehlern lernen. „Lerngeschenke“ nennt der Veranstalter, die wissenschaftliche Deutsche Gesellschaft für Implantologie (DGI), seine Tagung, die damit nicht nur für die implantologischen Praxen spannend und wichtig ist, sondern für den gesamten Bereich Zahnmedizin in Wissenschaft und Praxis. Da die Jahrestagung der DGI zu den größten dentalen Fach-Kongressen in Europa gehört, ist dafür gesorgt, dass das Umlernen in den Zahnarztpraxen und in den Dentallaboren neuen Auftrieb erhält. Ziel ist, entstandene Fehler zu nutzen und damit Wiederholungen zu vermeiden. Auch bei den erfahrensten Kollegen seien Fehler nicht gänzlich vermeidbar, so die DGI-Kongresspräsidenten. Das Spektrum an Behandlungsverfahren habe sich in vergleichsweiser kurzer Zeit erheblich erweitert – das biete viele Chancen, Patienten noch individueller zu behandeln, aber dadurch auch grundsätzlich das Risiko, ein individuelles Detail zu übersehen. Insofern sei es wichtig, von den Fehlern anderer Kolleginnen und Kollegen zu lernen, um eben diese Fehler nicht selbst machen zu müssen. Zudem wird bei dem Kongress das Thema „Lerngeschenke“ nicht nur in Vorträgen und Fachdiskussionen übermittelt, sondern auch in Live-OPs. Fortbildung und damit Förderung der Behandlungsqualität ist eine Schwerpunktaufgabe der wissenschaftlichen Gesellschaften in Deutschland, unter denen die DGI die größte Fachgesellschaft ist. Die enorm hohe Zahl der Teilnehmer an den vielfältigen Fachkongressen alljährlich in Deutschland sichert und fördert das aktuelle Wissen und praktische Können und untermauert daher den hohen Qualitätsstandard der Zahnmedizin in unserem Land.

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