Bekanntermaßen schadet Zucker den Zähnen – weil Bakterien in den Zahnbelägen diese Zuckerstoffe „verdauen“ und dabei Säuren ausscheiden, die den Zahnschmelz auflösen. Wer seinen Zähnen (und überhaupt seiner Gesundheit) etwas Gutes tun will, ernährt (und trinkt) also zuckerarm. Wie neue Studien zeigen, gibt es für zuckerarme Ernährung sogar einen weiteren wichtigen Anlass: Auch das Gehirn ist dankbar für Zuckerverzicht. Wissenschaftler des Universitätsklinikums Regensburg aus dem Bereich Neurologie verweisen darauf, dass Ablagerungen in den Blutgefäßen, die auf zuckerhaltige Nahrungsmittel zurückgehen, zu Durchblutungsstörungen auch des Gehirns führen können. Das wiederum kann das Risiko für Schlaganfall erhöhen, zu Demenz und weiteren erheblichen Gesundheitsstörungen führen durch Unterversorgung von Hirnbereichen mit frischem Blut. Dabei fiel den Wissenschaftlern besonders ein Zucker auf, der manchen Menschen gar nicht als Zucker bewusst ist: Milchzucker, fachlich Laktose. Insbesondere dieser natürliche, in der Milch enthaltene Zucker kann die Leistungsfähigkeit des Gehirns deutlich verringern und erweist sich als besonders riskant bei sogenannten Autoimmunerkrankungen wie Multiple Sklerose. Die Studien zeigten, dass sich Laktose leicht an Eiweißzellen anlagert und diese mit der Zeit zerstört. Auch das Risiko für Demenz und Alzheimer steigt mit solchen Laktose-Ablagerungen. Kompliziert sei, dass das Gehirn einerseits Zucker braucht, um überhaupt arbeiten zu können – und Zucker andererseits Risiken mit sich bringt. Unterzuckerung würde zu einer Leistungsbeeinträchtigung führen. Einen Ausweg können die Neurologen derzeit nicht aufzeigen, außer, dass Glukose wie Traubenzucker oder Fruchtzucker offenbar sinnvoller sind als Milchzucker, weil die Erstgenannten sich nicht an Eiweiße im Gehirn anlagern. Weitere Forschung sei hier notwendig, um den Menschen mehr Gesundheitsvorsorge zu ermöglichen.
Zahnpasta-Test: innen hui, außen optimierungsbedürftig
Zu den Produkten, die – gefühlt – alle paar Monate neu getestet werden, gehören die Zahnpasten. Aktuell war es wieder Stiftung Warentest, die die Zahnreinigungspasten unter die Lupe genommen hat. Diesmal ging es allerdings nicht nur um den Inhalt, sondern auch um die Verpackung. Auf dem Tisch der Tester lagen 18 sogenannte Universal-Zahnpasten, die vor allem zum Schutz vor Karies eingesetzt werden und zur Entfernung von Zahnbelägen. Diese Aufgabe erfüllten letztlich alle Produkte gut bis sehr gut, so die Tester. Das große Aber zeigte sich dann bei der Verpackung: Manche Zahnpastatube erwies sich als schwer bis gar nicht recyclingfähig, unter anderem, weil sie einen Anteil Aluminium aufwies. Insgesamt wurde erheblich zu viel Verpackungsmüll festgestellt. So sei es aus Umweltschutzgründen nicht hilfreich, eine Zahnpastatube auch noch in eine Papp-Hülle zu stecken. Insofern gilt die Empfehlung der Tester nicht zuletzt den Kundinnen und Kunden, die Zahnpasten kaufen: Man möge bei Universalzahnpasten nicht nur auf den Inhalt, der zudem weitgehend vergleichbar wirksam sei, achten, sondern auch auf Umweltfaktoren wie unnötige Verpackung.
Parodontitis: Medizin und Zahnmedizin
Wenn man von Zahnärzten spricht, haben die meisten Menschen gleich ein Bild im Kopf: Der Zahnarzt oder die Zahnärztin behandelt einen kariösen Zahn. Menschen dagegen, die an einer Parodontitis (Zahnbettentzündung) leiden und entsprechend in Behandlung sind, sehen das schon differenzierter: In ihrem Fall geht es nicht vorrangig um die Zähne, sondern in der Zahnarztpraxis kümmert sich das Team um das Zahnbett, also den Bereich im Kieferknochen, in dem der Zahn steckt – umgeben von stützendem Knochen- und Weichgewebe mit vielen Blutgefäßen. Spätestens bei Parodontitis wird aus Zahnmedizin dann auch Allgemeinmedizin: Die Bakterien, die für die Zahnbettentzündung verantwortlich sind, nutzen die Blutgefäße, um in den ganzen Körper auszustreuen. Seit vielen Jahren weisen Wissenschaftler und Teams in den Zahnarztpraxen, aber beispielsweise auch solche aus dem Bereich Kardiologie und Diabetologie, darauf hin, welche engen Verbindungen es zwischen Parodontitis und beispielsweise Rheuma, Diabetes, Herzerkrankungen und anderen Gesundheitsbelastungen gibt. Zudem weiß man inzwischen, dass nicht nur die Zahnbettentzündung einen Diabetes verschärfen kann, sondern dass auch umgekehrt Parodontitis-Patienten schlechtere Heilchancen haben, wenn sie an der „Zuckerkrankheit“ Diabetes leiden. Bei einem großen zahnmedizinischen Kongress wurde kürzlich daher auch darüber diskutiert, ob man einen Begriffe-Wechsel vornehmen sollte: Anstelle von Zahnmedizin könnte man von oraler (mundbezogener) Medizin sprechen und das Fach insofern als ein spezielles Fachgebiet in der Allgemeinmedizin einordnen und damit auch den Patienten besser verständlich machen, dass Mundgesundheit und Allgemeingesundheit zusammengehören und nicht zu trennen sind – was auch das Verständnis für eine entsprechende Behandlung verbessern helfen könnte. Die vorgeschlagenen beruflichen Änderungen hätten allerdings beispielsweise auch Auswirkungen auf das Studium, vermutlich auch auf den Leistungskatalog der Krankenkassen, und bieten insofern Anlass für weitergehende Überlegungen und Prüfungen.
Parodontitis: Medizin und Zahnmedizin
Wenn man von Zahnärzten spricht, haben die meisten Menschen gleich ein Bild im Kopf: Der Zahnarzt oder die Zahnärztin behandelt einen kariösen Zahn. Menschen dagegen, die an einer Parodontitis (Zahnbettentzündung) leiden und entsprechend in Behandlung sind, sehen das schon differenzierter: In ihrem Fall geht es nicht vorrangig um die Zähne, sondern in der Zahnarztpraxis kümmert sich das Team um das Zahnbett, also den Bereich im Kieferknochen, in dem der Zahn steckt – umgeben von stützendem Knochen- und Weichgewebe mit vielen Blutgefäßen. Spätestens bei Parodontitis wird aus Zahnmedizin dann auch Allgemeinmedizin: Die Bakterien, die für die Zahnbettentzündung verantwortlich sind, nutzen die Blutgefäße, um in den ganzen Körper auszustreuen. Seit vielen Jahren weisen Wissenschaftler und Teams in den Zahnarztpraxen, aber beispielsweise auch solche aus dem Bereich Kardiologie und Diabetologie, darauf hin, welche engen Verbindungen es zwischen Parodontitis und beispielsweise Rheuma, Diabetes, Herzerkrankungen und anderen Gesundheitsbelastungen gibt. Zudem weiß man inzwischen, dass nicht nur die Zahnbettentzündung einen Diabetes verschärfen kann, sondern dass auch umgekehrt Parodontitis-Patienten schlechtere Heilchancen haben, wenn sie an der „Zuckerkrankheit“ Diabetes leiden. Bei einem großen zahnmedizinischen Kongress wurde kürzlich daher auch darüber diskutiert, ob man einen Begriffe-Wechsel vornehmen sollte: Anstelle von Zahnmedizin könnte man von oraler (mundbezogener) Medizin sprechen und das Fach insofern als ein spezielles Fachgebiet in der Allgemeinmedizin einordnen und damit auch den Patienten besser verständlich machen, dass Mundgesundheit und Allgemeingesundheit zusammengehören und nicht zu trennen sind – was auch das Verständnis für eine entsprechende Behandlung verbessern helfen könnte. Die vorgeschlagenen beruflichen Änderungen hätten allerdings beispielsweise auch Auswirkungen auf das Studium, vermutlich auch auf den Leistungskatalog der Krankenkassen, und bieten insofern Anlass für weitergehende Überlegungen und Prüfungen.
Ab Januar 2025: Amalgam-Aus – Versorgung sichergestellt
Auf Beschluss zuständiger EU-Gremien ist der Einsatz von Dental-Amalgam (Zahnfüllungsmaterial) ab dem 1. Januar 2025 aus Umweltschutzgründen verboten. Einige Wissenschaftler und Zahnärzte sehen dieses Verbot kritisch, weil die Fähigkeiten der weichen metallischen Legierung (Amalgam = Gemisch von Stoffen) als vielfältig und langzeitstabil erachtet werden, insbesondere im Seitenzahnbereich mit dem hohen Kaudruck. Ein anderer und herausfordernder Aspekt: Bisher wurden nur Zahnfüllungen aus Amalgam von den gesetzlichen Krankenkassen (GKV) vollständig bezahlt. Ein Amalgam-Aus ohne entsprechende Alternative hätte daher zu Problemen in der Patientenversorgung geführt, da die zur Verfügung stehenden Produkte letztlich Zuzahlungen erforderten – für viele Patienten eine schwer zu überwindende Hürde. Ausnahmen vom Verbot sind allerdings möglich, wenn bei spezifischen medizinischen Erfordernissen seitens der Patienten eine Amalgam-Füllung als zwingend erachtet wird. Um die Versorgung aller Patienten – ohne den Einsatz von Amalgam – im Bereich Zahnfüllungen sicherzustellen, haben die Spitzenverbände von Zahnärzten und Krankenkassen vereinbart, dass bisher zuzahlungsbedürftige Zahnfüllungs-Alternativen als sogenannte „Sachleistung“ in den Behandlungskatalog der gesetzlichen Krankenkassen (GKV) aufgenommen wurden. Das bedeutet, dass sie nun, ohne Zuzahlung seitens der Patienten, von den Krankenkassen bezahlt werden. Damit haben Zahnärzteschaft und GKV gemeinsam mit der Wissenschaft Lösungen entwickelt, die auch nach dem EU-Amalgam-Aus den Patientinnen und Patienten eine hochwertige Zahnfüllungsversorgung als Kassenleistung ermöglicht.
Milchzahnkaries: schlechter Start ins Leben
Nach wie vor gehen offenbar junge Eltern und andere Erwachsene davon aus, dass Milchzähne eine Übergangslösung im Mund sind und dann ja ohnehin ausfallen, da müsse man sich ja nicht so intensiv um den Erhalt bemühen. Aber gerade, weil sie eine von der Natur bewusst geschaffene „Übergangslösung“ sind und zu einem von der natürlichen Entwicklung bestimmten Zeitpunkt ausfallen müssen, soll man sich um die Milchzähne sogar ganz besonders intensiv kümmern. Man muss sich nur bewusst machen, wie klein der Kopf eines Babys ist und wie groß derjenige von Schulkindern und Jugendlichen. Die Milchzähne, unter denen sich die bleibenden Zähne entwickeln, halten beim Wachsen den Platz frei für die größeren Zähne, die ein Leben lang halten sollen. Fällt ein Milchzahn aus, beispielsweise, wie er aufgrund von Karies bis zur Wurzel abgefault ist, hat der im Wachstum befindliche Kieferknochen keine Stütze mehr, das Gewebe bricht an dieser Stelle ein und verbaut dem wachsenden bleiben Zahn seinen natürlichen Platz in der Zahnreihe. Manchmal kommen die Bleibenden auch seitlich oder im Gaumenbereich heraus. Die ganze Zahnreihe kommt aus dem biologisch vorgesehen Gleichgewicht. Das hat Auswirkungen bis in die Erwachsenenzeit der Menschen und kann nicht nur funktional, sondern auch ästhetisch eine stark belastende Rolle spielen. Die Frage ist: Kommt solche Milchzahnkaries überhaupt öfter vor? Ja, leider, möchte man anhand der wissenschaftlichen Daten sagen, die jüngst in einem Fachartikel einer großen zahnmedizinischen Zeitschrift veröffentlich wurden: Rund 15 Prozent aller Dreijährigen sind betroffen – und bis zu 40 Prozent der Schulanfänger. Schuld an der frühkindlichen Karies sind vor allem zuviel zucker- und säurehaltige Ernährung, zumal als Getränk in Trinkflasche oder in Obstmus-Tütchen, zuwenig sorgfältige Mundhygiene und oft auch der viel zu späte Einsatz altersgerecht fluoridierter Zahnpasta, die vereinfacht gesagt, eine Art Schutzschild auf dem Zahnschmelz schafft. Für ihre schlechte Zukunftsgesundheit können die Kinder also nichts, umso mehr sind die Eltern und andere Erwachsene in Familie und Freundeskreis aufgefordert, die Zahngesundheit der Kleinen mit ausreichend Zuwendung und Achtsamkeit zu beschützen.
Zahnspangen: antibakterielle Kaugummis sinnvoll?
Es sind nicht nur Kinder und Jugendliche, die heutzutage mit Zahnspangen (kieferorthopädische Apparaturen) zu sehen sind. Ob festsitzend in Form aufgeklebter „Brackets“ oder herausnehmbare Konstruktionen: Eine Korrektur von Zahnfehlstellungen kann sogar in höherem Alter noch sinnvoll sein, um die Mundgesundheit und die Lebensqualität zu erhalten oder zu verbessern. Da diese Apparaturen auf den Zähnen sitzen, ist der Zahnschmelz für die normale Zahnbürste nicht mehr an allen Stellen ohne größeren Aufwand zugänglich: An den Rändern der Brackets und Spangen bildet sich deshalb leicht Zahnbelag, der zu einem Risiko für die Zahngesundheit werden kann, aber auch für Entzündungen des Zahnfleisches. Neben speziellen Einbüschelzahnbürsten und Zahnzwischenraumbürstchen, die herausfordernde Bereiche rund um die Apparaturen reinigen können, wird auch der Einsatz von Kaugummi diskutiert: Beim Kauen entsteht viel Speichel, der als wichtiger Reinigungsfaktor die Mundhygiene unterstützt. Daraus ließe sich aber noch mehr machen, überlegte eine deutsche Wissenschaftlergruppe, und startete eine hochwertige Studie an 52 vor allem jungen Kieferorthopädie-Patienten: Ziel war herauszufinden, ob solche Kaugummis, wenn man sie mit antibakteriellen Wirtstoffen anreichert, dieser Zahnbelags-Bildung entgegenwirken könnten. Insbesondere ätherische Öle (beispielsweise Ingwer, Zitrone, Ginseng, Zimt…) wurden dafür der Kaugummi-Grundmasse beigefügt. Das Ergebnis dieser Studiengruppe lautet: Kaugummi allein ist schon tatsächlich sinnvoll. Ob antibakteriell angereicherte Produkte aber wirklich einen Mehrwert bieten, müsse erst noch weiter und über längere Studienverläufe geprüft werden. Sie schaden aber auch nicht. Andere Studien sehen auch Erfolge. Es bleibt also derzeit noch offen, welches Potential dieser Plaque-reduzierende Weg bietet, hierzu gibt es vermutlich in Zukunft interessante weitere Erkenntnisse.
E-Zigaretten: Gebrauch bei Jugendlichen gestiegen
In Großbritannien sind die Zahlen von Kindern und Jugendlichen zwischen 11 und17 Jahren, die E-Zigaretten (Vapes) nutzen, innerhalb von zehn Jahren erheblich angestiegen: Waren es 2014 noch 1,7 Prozent, sind es im Jahr 2024 bereits 7,6 Prozent. Verfügbar sind dort Vapes in kindgemäßen bunten Farben, Geschmacksrichtungen und Designs, insbesondere bei Einweg-Produkten. Die britische Gesundheitsbehörde weist darauf hin, dass diese auf Kinder als Kunden abzielenden Produkte zu Nikotinsucht führen können und weiteren Belastungen für die Gesundheit. Das Einatmen und entsprechende Einwirken von giftigen Stoffen auf die Mundschleimhaut kann, so lassen erste Untersuchungen vermuten, zu Zungenkrebs, Mund- oder Rachenkrebs führen – auch, wenn die Giftstoffe beim Vaping erheblich niedriger dosiert sind im Vergleich zum Zigarettenrauchen. Die Stoffe im Vape-Dampf werden als Risikofaktoren für Lungenschäden erachtet und sind offenbar zumindest ursächlich mitbeteiligt an chronischem Husten – auch hier wieder deutlich niedriger als dies bei Zigaretten der Fall ist, aber eben nicht folgenlos. Wo sich Zigarette und E-Zigarette gleich schädigend auswirken, ist der Mund: Die wissenschaftliche Europäische Fachgesellschaft für Parodontologie weist darauf hin, dass insbesondere das Zahnfleisch, aber auch andere Bereiche im Mund bei Rauchenden – unabhängig ob Zigarette oder E-Zigarette – in schlechtem Zustand sind. Während Raucher allerdings in der Regel wissen, dass ihr Verhalten schädigend ist, gehen Vaper Umfragen zufolge davon aus, das „Dampfen“ sei vergleichsweise gesund. Nikotin beispielsweise, so die Wissenschaftler, verringere aber die Durchblutung des Zahnfleisches, unabhängig davon, wo das Zellgift herkommt. Auch der Zahnhalteapparat, das Parodontium, kann bis in den Knochenbereich geschädigt werden. Viele Gründe also gibt es, warum das britische Gesundheitsministerium jetzt per Gesetz Werbung und Marketing eingeschränkt hat und den Verkauf der Produkte beschränkt.
Rheumatoide Arthritis: parodontale Erreger in Verdacht
Die Reihe der Allgemeinerkrankungen, die in Verbindung stehen mit der Zahnbettentzündung Parodontitis, wird immer länger. Nach beispielsweise Diabetes und Herzerkrankungen ist nunmehr auch ein Zusammenhang bestätigt worden zwischen der Infektion im Mund und der Entstehung einer rheumatoiden Arthritis. Dabei handelt es sich um eine Entzündung der Gelenke, oft sind auch innere Organe mitbetroffen. Dass es sich in beiden Fällen um Folgen bakterieller Infektionen handelt und sich dabei Keime in den Gelenken zeigten, die der Wissenschaft bereits aus Parodontitis-Untersuchungen vertraut sind, hat zwar einen Zusammenhang angedeutet: Nicht bekannt war aber bisher, was genau auf der molekularen Ebene abläuft. Hier hat nun ein Team japanischer Wissenschaftler nachgeschaut: Was passiert bei den Genen, bei den Zell-Molekülen, bei den Proteinen? Die Molekular-Medizin schaut genauer hin und überprüft, wann und wie Zellfunktionen nicht mehr „normal“ funktionieren und, beispielsweise, zu Krebs-Zellen werden. Hinsichtlich der rheumatoiden Arthritis haben sich Erkenntnisse ergeben, die erstens die enge Verbindung der Gelenkentzündung zu den Mundbakterien belegen und zweitens auch nachweisen, wie diese Bakterien zur Verschlimmerung der rheumatischen Arthritis beitragen. Die Erkenntnisse werden nun dahingehend ausgewertet, ob und wie sich eine Verbesserung der bisherigen Behandlungsverfahren erreichen lässt – beispielsweise, indem die Aktivierung derjenigen Zellen, die für die Entwicklung oder das Voranschreiten der Entzündung verantwortlich sind, gebremst wird. Wenn die Entstehung einer Parodontitis durch entsprechende Mundhygiene, regelmäßige zahnärztliche Kontrolle und Prophylaxe vermieden werden kann, sinkt entsprechend das Risiko, allgemeingesundheitliche Folgeerkrankungen zu erleiden.
Neue Studie: Früherkennungsuntersuchung wirkt
Junge Eltern lernen das, erfahrene Eltern wissen das: Mit seinem Kind sollte man regelmäßig zu den empfohlenen Kontrolluntersuchungen gehen. In welchen Zeitabschnitten man die von den Krankenkassen bezahlten Vorsorgeuntersuchungen wahrnehmen sollte, ist im sogenannten „Zahnärztlichen Kinderuntersuchungsheft“ aufgelistet, das es beim Zahnarzt oder der Krankenkasse gibt. Die erste ist für den 6. – 7. Lebensmonat vorgesehen, die letzte in dieser Reihe steht an für das 7. Lebensjahr. Aber bringt das zahnärztliche Vorsorgeprogramm auch wirklich etwas? Zwar wird das allseits erwartet – nur wissenschaftlich nachgeprüft wurde der direkte Zusammenhang bisher nicht. Jetzt aber liegen Daten vor: Vor wenigen Wochen veröffentliche eine Studiengruppe der Universität Leipzig Ergebnisse ihrer entsprechenden Untersuchungen. Diese hatten Mundgesundheitsdaten aus verschiedenen Quellen wie beispielsweise Abrechnungsdaten der Kassenzahnärztlichen Bundesvereinigung und Erhebungen der Deutschen Arbeitsgemeinschaft für Jugendzahnpflege ausgewertet. Kern der Studie war die Frage, ob die Vorsorgeuntersuchungen einen Einfluss haben auf den Zahn- und Mundgesundheitszustand von Kindern im Alter von sechs und sieben Jahren. Dies sei bestätigt, so die Bilanz der Wissenschaftler. Seit die zahnärztlichen Vorsorgeuntersuchungen als Programm eingeführt worden seien, zeigten die Kinder im Zeitraum rund um ihre Einschulung deutlich geringere Zahnschäden oder Zahnverlust durch Karies. Zwar könnte nicht für jedes Kind ein direkter kausaler Zusammenhang ermittelt werden, die steigende Anzahl der an der Vorsorge teilnehmenden Kinder verlaufe aber parallel zur steigender Zahn- und Mundgesundheit. Die Wissenschaftler appellieren daher an die jungen Eltern, das für sie und ihr Kind entwickelte Angebot der zahnärztlichen Kontrolltermine auch anzunehmen.